Bad Honnef. So, 3. März 2024, 11.00 Uhr
Eigentlich wollte die großartige Musikerin Chouchane Siranossian im Herbst 2022 bei uns Andreas Rombergs Violinkonzert Nr. 8 Es-Dur aus der Taufe heben – dann erkrankte sie kurzfristig und unser Konzertmeister Mikhail Ovrutsky sprang ein. Wir sind glücklich, dass wir die Begegnung der jungen armenisch-französischen Geigerin und unseres Orchesters so schnell nachholen können, und dass das Forscher*innenteam der Uni Wien ein weiteres Violinkonzert von Romberg, das seit 200 Jahren verschollen war, entdeckt hat: Noch einmal eine echte Wiederaufführung in unserer Hofkapellen-Reihe! Und wenn das 7. Konzert genauso virtuos, elegant, hinreißend ist wie das 8. Konzert, können wir uns alle auf diese Wiedergeburt freuen. Dazu werden wir dem Grafen Waldstein in diesem Konzert genauer auf die Finger schauen und das Publikum kann » Original und Fälschung « spielen: Der junge Beethoven hatte für eine Feier in Bonn sein sogenanntes Ritterballett geschrieben, und zwar im Auftrag des Grafen Ferdinand von Waldstein. Dieser war befreundet mit Beethoven und förderte ihn, wo er konnte. Er war es, der in Beethovens Stammbuch schrieb, bevor dieser nach Wien abreiste, er werde, wenn er fleißig arbeitete, » Mozarts Geist aus Haydns Händen « empfangen. Was das Ritterballett betrifft, ist anzumerken, dass Waldstein wohl Beethoven nicht nur förderte, sondern auch von ihm profitierte. Denn Waldstein war auch ambitionierter Komponist und widersprach zumindest nicht, als das Stück zunächst einige Jahre unter seinem Namen lief. Gut, dass heute diverse Gesellschaften solchen Urheberrechtsverletzungen einen Riegel vorschieben. Das Publikum kann sich in diesem Konzert eine eigene Meinung darüber bilden, ob das Ritterballett von Waldstein hätte stammen können – denn wir spielen Waldsteins stürmische und frische Sinfonie in D-Dur als Hauptwerk des Abends. Eine denkwürdige Zusammenstellung!
Kursaal Bad Honnef, Hauptstraße 28
20 EUR
https://www.beethoven-orchester.de/konzerte/#/_s=fe7bmo6cvi&_m=/konzerte/nobel_2/
Foto: © Tilmann Böttcher
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