Donnerstag, September 19, 2024
Sieg Reha Hennef
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„Die Rauchkultur und Ihre Accessoires“

Ausstellung bis zum 24. November 2024 in der Kunsthalle, Schloss Drachenburg

Die 78 Exponate aus unterschiedlichen Ländern und Epochen veranschaulichen das gesellschaftliche Phänomen des Tabakgenusses und seiner vielfältig gestalteten Accessoires. Neben ornamentalen und floralen Dekorationen begegnen auch Miniaturmalereien aller Genres auf den Objekten, sogar der Drachenfels findet sich unter den Motiven.

Das Konsumieren von Tabak wurde bereits in den „Naturgeschichten“ des römischen Gelehrten Plinius des Älteren ab 77 n. Chr. thematisiert. Seither spielt der Tabakkonsum eine präsente Rolle in der Menschengeschichte. Mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents im Jahr 1492 kam der dort bereits verbreitete Tabak nach Europa. Besonders durch den Wissenschaftler Jean Nicot, der Tabak als Heilpflanze erstmals nach Frankreich brachte, war der Tabak aus Europa nicht mehr wegzudenken. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts verbreitete sich die Nutzung der Pflanze in allen europäischen Ländern. Zu Beginn galt die Pflanze als Wundermittel für medizinische Angelegenheiten wie Wundheilung. In der Hochzeit des Tabaks, im 19. Jahrhundert, wurde dieser zu einem Genussmittel der Gesellschaft. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde die Schädlichkeit des Tabakrauchens festgestellt und der Schnupftabak als Alternative in der Medizin aber auch im privaten Konsum genutzt.

Ab 1600 begann die europäische Produktion von Tabakpfeifen nach amerikanischem Vorbild in England. Tabakutensilien wurden zu einem wichtigen Teil des Konsums und als Sammlerobjekte beliebt. Damit sich auch Konsumenten außerhalb höfischer Kreise die Utensilien leisten konnten, entstanden erschwingliche Alternativen aus Papiermaché, Holz oder Metall, die häufig mit der neu etablierten Lackmalerei verziert wurden. Als wichtiger Vertreter dieser Lackminiaturen gilt Johann Heinrich Stobwasser, der 1763 seine eigene Manufaktur in Braunschweig gründete. Die Manufaktur war für lange Zeit auch außerhalb von Deutschland von besonderer Bedeutung.

Adresse und Kontakt:
Schloss Drachenburg gGmbH
Drachenfelsstraße 118
53639 Königswinter
Tel.: 02223 / 90 19 70
E-Mail: mail@schloss-drachenburg.de

www.schloss-drachenburg.de

Foto: Streichholzbehältnis mit Miniaturmalerei vom Rhein mit Blick auf den Drachenfelsen. ©NRW-Stiftung, Fotograf Frank Homann

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