AWO eröffnet in Bad Honnef
Café Seelengarten
für Kinder psychisch kranker Eltern
Mit dem Café Seelengarten schafft das Sozialpsychiatrische Zentrum der Arbeiterwohlfahrt ein neues, tiergestütztes Präventiv-Angebot für die (Klein-) Kinder psychisch erkrankter Eltern.
Betroffene Familien können sich im Umfeld des Tierhofes Löwenherz austauschen und erhalten in einem geschützten Raum in idyllischer Umgebung konkrete, praktische Hilfe. Die Interaktion mit zahlreichen ausgebildeten Tiere soll zur Entspannung beitragen, Stress abbauen und die Widerstandskraft fördern. Für Heinz-Willi Schäfer, Kreisvorsitzender der AWO, ist das Café Seelengarten „eine Oase der Hoffnung und Unterstützung. Es bietet kontinuierliche Hilfe in einem warmen, einladenden Umfeld“.
Psychische Erkrankungen belasten Eltern und ihre Kinder in besonderem Maße. „Eltern sind mit den Folgen der Krankheit ohnehin oft schon überfordert und wissen nicht, wie sie in dieser Situation auch noch ihren Kindern gerecht werden können“, weiß Schäfer.
Das Café Seelengarten auf dem Tierhof Löwenherz in Bad Honnef bietet Beratung, Vernetzung, Hilfestellung und Gespräche. Eine wichtige Rolle spielen vor Ort je zwei Pferde, Hunde und Tauben sowie drei Ponys und fünf Hühner. „Die Tiere auf dem Tierhöfchen Löwenherz sind sorgfältig ausgewählt und trainiert, um eine sichere und positive Umgebung für die Gäste zu schaffen“, erzählt Becker-Mertelmeyer, Leiterin des Cafés Seelengarten. „Sie ermöglichen den Besuchern, eine Verbindung zur Natur zu knüpfen, und bieten gleichzeitig eine sanfte, nicht wertende Gesellschaft. Diese Interaktionen können besonders wertvoll sein für Menschen, die mit psychischen Herausforderungen kämpfen, da sie eine Form der Kommunikation und des Ausdrucks bieten, die über Worte hinausgeht.“ Die Psychologin berichtet von Studien, die gezeigt hätten, dass der Kontakt mit Tieren Stress und Angstzustände reduzieren, das Selbstwertgefühl steigern und die soziale Interaktion verbessern kann.
Die tiergestützten Treffen im Café Seelengarten solle psychischen Belastungen oder gar Erkrankungen der Kinder vorbeugen und ergänze die klassische sozialpsychiatrische Beratung. Neben dem Umgang mit den Tieren erhalten die Gäste konkrete, praktische Hilfe für den Umgang mit den Herausforderungen des Alltags. „Es ist ein Ort, an dem wir die Eltern nicht nur beraten und aufklären, sondern sie auch praktische Strategien entwickeln können, um mit ihrer Erkrankung umzugehen und ihren Kindern Stabilität und Sicherheit zu bieten. Und das“, hebt Becker-Mertelmeyer hervor, „ist für Kleinkinder existenziell wichtig“.
Für den AWO-Kreisvorsitzenden Heinz-Willi Schäfer hat dieser Ort einen weiteren Vorteil: „Weil Betroffene an diesem geschützten Ort offen über ihre Erfahrungen und Probleme sprechen können, trägt er dazu bei, den eigenen Familienalltag besser bewältigen zu können – und das hilft allen Betroffenen“.
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